Der Jaguar MKII war eine Weiterentwicklung des nun Mk I genannten Vorgängers und gilt als die britische Sportlimousine der 60er Jahre schlechthin. Er war in den 1960er Jahren ein überaus beliebtes Automobil, das für sein gelungenes Design, sein luxuriöses Interieur und seine herausragende Leistung bekannt war.
In seiner knapp zehnjährigen Bauzeit verkaufte sich das Auto in über 89.000 Exemplaren und war damit das bis dahin erfolgreichste Jaguar-Modell überhaupt. Der Wagen war mit 2.4, 3.4 und 3.8 Liter Hubraum erhältlich. Mit der letztgenannten Motorisierung war der Mk II die zu seiner Zeit schnellste 4-sitizge Limousine der Welt. Die Leistung wurde mit 120 bhp, 210 bhp und 220 bhp angegeben.
Gegenüber seinem Vorgänger wirkt das Äußere des Mk II schlanker und gestreckter. Die A-, B- und C-Säulen wurden schmäler gestaltet, die Fensterrahmen in den Türen waren nicht mehr Teil des Türkörpers, sondern aus schlanken verchromten Messingprofilen gestaltet und die Fensterflächen damit deutlich vergrößert. Die Nebelscheinwerfer waren nun anstelle der beim Mk I nur der optischen Auflockerung dienenden Luftgitter in die Frontpartie integriert. Die Innenausstattung war unverändert beeindruckend mit Ledersitzen und viel Edelholz. Das nussbaumfurnierte Armaturenbrett war komplett neugestaltet und mehr auf den Fahrer hin ausgerichtet. Scheibenbremsen mit Bremskraftverstärker rundum waren jetzt Standard, auf Wunsch gab es auch eine Reihe von für die damalige Zeit fortschrittlichen Zutaten wie die hydraulische Burman-Servolenkung. Das Fahrwerk blieb im Grunde gleich, allerdings wurde die Spurweite der Hinterachse um 8 Zentimeter vergrößert, was auch dem Fahrverhalten zugutekam. Zum Herbst 1965 wich das stets kritisierte teilsynchronisierte Moss-Getriebe bei den handgeschalteten Versionen einem Vollsynchrongetriebe aus eigener Jaguar-Fertigung, das auf Wunsch auch in Kombination mit dem Overdrive von Laycock-De Normanville erhältlich war. Dieser war ein elektrisch betätigter und hydraulisch eingelegter Schnellgang und reduzierte das Drehzahlniveau gegenüber dem 4. Gang um 20%. Der Wagen wurde wie sein Vorgänger ebenfalls erfolgreich im Motorsport eingesetzt.
Ab Sommer 1967 wuchs der Kostendruck, es kamen unter der Bezeichnung 240 und 340 zwei in der Ausstattung abgemagerte Varianten als Ersatz für den Mk II auf den Markt, die 3.8 Liter-Version entfiel. Sie erhielten schmalere Stoßstangen, die Lederinnenausstattung wurde durch Ambla-Kunstleder ersetzt und die Nebelscheinwerfer entfielen. Technisch änderte sich so gut wie nichts, nur die Motoren erhielten die moderneren „Straight Port“-Zylinderköpfe und der 240 andere Vergaser. Seine Leistung wurde nun mit 133 bhp angegeben. Mit dem 240/340 endete im August 1968 die Herstellung dieser Modellreihe.
Auch heute erfreut sich der Jaguar Mk II wegen seiner Formensprache, der luxuriösen Ausstattung und der immer noch beeindruckenden Fahrleistungen bei Freunden klassischer Automobile ungebrochener Anhängerschaft.