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54 Tage von Hamburg nach Shanghai
Vom 5.10.16 Lanzhou bis  10.10.16 Luoyang

6.10.16

Es wird Zeit, dass ich mich endlich wieder melde, obwohl mir die rechte Lust + Zeit fehlt, das Besichtigungsprogramm ist recht umfangreich, uns wird eine Menge geboten für’s Geld, manches auch sehr touristisch, wie zB in Neuschwanstein. 

Mittlerweile sind wir 3.400 km auf der chinesischen Autobahn unterwegs, immer ostwärts,sind nördlich an der Taklamakanwüste vorbei und südlich der Wüste Gobi. Die Autobahn ist glatt wie ein Kinderpopo, keine Spurrillen, obwohl hier jede Menge 55- Tonner unterwegs sind,alle Nase lang stehen Schilder am Straßenrand, die auf max 55 t Gesamtgewicht und 14 t Achslast hinweisen, die Zugmaschinen haben min 3, die Auflieger 3 – 4 Achsen, alle trucks haben Überlänge und fast alle Überbreite, die Trucker bräuchten eigentlich gar keine Rückspiegel, sehen können sie darin sowieso nichts. 

Die Leitplanken am Mittelstreifen sind mit Blendschutzgittern versehen, 3.400 km lang, und zum Teil mit Laternen alle 200 Meter, auf jeder Laterne eine Anzahl von Solarzellen, die den Strom liefern, sollten die Belgier auch mal probieren, wahrscheinlich aber sinnlos, weil die nach ein paar Wochen größtenteils demontiert wären. 

Links und rechts Trassen für die Hochgeschwindigkeitszüge, die den reichen Osten mit dem unterentwickelten Westen verbinden.  2010 hat mir in Qingdao ein deutscher Schweißfach- Ingenieur, der für die chinesische  Eisenbahnbehörde beratend tätig war, erzählt, dass Peking beschlossen und verkündet hat, in 5 Jahren 18.000 km Trassen für die Hochgeschwindigkeitszüge zu bauen – scheint geklappt zu haben, mindestens 2.500 km haben wir auf unserer Tour schon gesehen . 

Vielleicht sollten die Berliner ihren Flughafen an die Chinesen für 1€ abstossen, ich würde mich nicht wundern, wenn am 1. Mai 2017 der chinesische Staatsvize in Schöneberg landen und den Flughafen offiziell einweihen würde. Wird wohl nichts werden, auch sie werden den deutschen Behördendschungel nicht überwinden können. 

Hier jedoch ist das augenfällig ein Klacks, was Peking beschließt, wird umgesetzt – basta. Links und rechts der Autobahn werden neue Städte gebaut, die Hochhäuser, meistens noch im Bau, wachsen wie Spargelstangen aus dem Boden. Man fragt sich, für wen bauen die hier in der Pampa, neben kleinen Dörfern, in denen es ausser Landwirtschaft sonst nichts gibt. 

Die Regierung will mit aller Macht den Westen wirtschaftlich nach vorne bringen, weil: 1. Abermillionen Wanderarbeiter aus den Dörfern im Westen in den Speckgürtel im Osten gezogen sind mit der Folge, dass die Kinder bei den Großeltern zurück bleiben, die aber mangels eigener Bildung nicht geeignet sind, für eine entsprechende Begleitung der schulischen Pflichten zu sorgen. Die Wanderarbeiter finden in den Großstädten keine bezahlbare Bleibe und schlafen im schlechtesten Fall auf den Baustellen, im günstigsten Fall kommen sie in sog. Werksheimen unter, was auch nicht so dolle ist; in Shenzhen, wo mehr als 80% aller smartphones weltweit hergestellt werden, arbeiten 300.000 und mehr Wanderarbeiter, die auch in den Werksheimen wohnen, der Lebensrhythmus besteht aus Arbeiten + Schlafen 2. die Binnenkonjunktur angekurbelt werden soll, im Westen funktioniert das noch, im Osten zeigt sich schon eine spürbare Überhitzung am Arbeits- und vor allen Dingen im Immobilienmarkt, im Westen sind die Löhne + Preise deutlich niedriger als im Osten. Durch die Lohnsteigerungen im Osten hat der Export gelitten, das jährliche Wachstum des BSP ist von über 10% in 2010 auf derzeit knapp 7% gefallen. 3. Im Westen, vor allen Dingen in der Uigurische Provinz Xinjiang, gibt es reichlich Bodenschätze, die es zu fördern gilt. Die Uiguren sind dazu nicht in der Lage, die Bevölkerungsdichte betrug 2010 = 11,5 Einwohner auf 1 km² (Wikipedia) 

Wie soll das erreicht werden? 

1. Zunächst durch Schaffung einer modernen + zukunftsweisenden Infrastruktur, wie deutlich zu erkennen ist 2. durch den Bau ( oder Ausbau ) neuer Städte für die künftigen Arbeiter + Mittelschicht 3. durch Ansiedlung neuer Industriebetriebe, was ebenfalls deutlich zu erkennen ist, westliche Industriekonzerne sind mit sanftem Nachdruck verpflichtet worden, neue Produktionsstätten in den westlichen Regionen zu errichten, im Osten hätten sie sonst keine Genehmigungen für Erweiterungen erhalten, neben vielen anderen internationalen Konzernen hat VW dem „zugestimmt“. 4. Letztendlich durch Bildung, Bildung, Bildung. In der Provinz Xinjiang ist die schulische Ausbildung vom Kindergarten bis zum Universitätsabschluss kostenfrei, während im Osten Schulgeld entrichtet werden muss, es gibt zwar auch eine Begabtenförderung, aber kaum erreichbar. 

Liebe Daheimgebliebene, ich hoffe, ich wirke nicht allzu oberlehrerhaft, aber seit 2001 fasziniert mich die Entwicklung in China, das erinnert vielleicht  an die Entwicklung in den Südländern in Europa, aber auch im Hunsrück oder bayrischen Wald, jedoch wofür wir 50 Jahre und mehr  gebraucht haben, geschieht das hier beinahe explosionsartig. 

Ansonsten ist alles im sehr grünen Bereich, leider ist die Tour in etwas mehr als 1 Woche vorbei,  ansonsten keine besonderen Vorkommnisse. 

Immer schön fröhlich bleiben 

LG Euer Werner 

 

9.10.16 Moin, moin…….

Heute Fahrt nach Lanzhou. Die  Stadt besichtigt und die Vorderachse am Mercedes wieder neu eingestellt sowie

Den Reifen gewchselt. Jetzt sind wir für die letzten 1700 km nach Shanghai gerüstet.

Super Hotel in Lanzhou. Für Euch einige Stadtansichten von der Stadt am „Gelben Fluß“.

Morgen geht’s weiter nach Xingang zur Terrakottaarmee.

Viele Grüße

Heinz und Horst

 

9.10.16  Moin, moin……

Heute der große Moment, Besuch der Terrakottaarmee.

Vor 2000 Jahren wurde diese Armee als Beigabe für ein Kaisergrab in der Erde versenkt. Entdeckt wurden sie 1974 von

Bauern, die einen Brunnen graben wollten. Die Tragweite der Entdeckung wurde sofort erkannt und bis 1979 wurden

viele Figuren aus gegraben. Man hat die Ausgrabungen danach gestoppt, weil die Figuren am Sauerstoff der Luft innerhalb kurzer

Zeit ihre Bemalung verloren.

Die Figuren sind ca. 1,8 m groß und von kräftiger Statur. Jede Figur ist aus Lehm gebrannt und ein Unikat mit eigenem Gesicht und

Kleidung. Die hölzernen Waffen der Soldaten sind alle verfallen, übrig sind nur die Pfeil-und Speerspitzen aus Bronze.

 

Diese Armee sollte den Kaiser nach seinem Tod weiter schützen. Da damals alle Gefahren für das Kaiserreich von den Nomadenstämmen

im Osten  lauerten, schauen auch alle Krieger der Terrakottaarmee nach Osten.

Für uns war es ein eindrucksvoller, ja gigantischer Anblick, diese Armee zu sehen. Es war das Highlight auf unserer Reise nach Samarkand.

Ihr könnt ja bei Susannes Blog oder bei Wikipedia witere Informationen sammeln.

Der Besuch der größten Pagode in China sowie ein Buddakloster mit kostbaren Jadereliefs stand ebenfalls noch auf unserem

Besuchsprogramm in Xingang.

Unsere Reise neigt sich dem Ende zu. Wir haben heute unser 30igstes Hotel bezogen.Die nächsten Fotos werden wir Euch dann zusammengefasst

schicken.

Viele Grüße

Heinz und Horst


11.10.16

Hello everybody,

Am Sonntag werden wir unser Endziel Shanghai erreichen und uns am Montag von unseren  Autos vorerst verabschieden. Alles in allem eine unglaubliche Reise, die vor gut 7 Wochen begann. Bereist haben wir mit Deutschland 8 Länder, von denen jedes seine eigenen Reize hatte. Die freundlichsten und interessiertesten Leute haben wir in Usbekistan, Kasachstan und China erlebt. Die besten Strassen und Autobahnen natürlich in China, wo wir die Hälfte unserer Reise verbracht haben. Die schlimmsten Strassenverhältnisse bekamen wir in Usbekistan und Kasachstan zu spüren. Unsere Autos haben schon arg gelitten. Bei einigen mussten Spur und Sturz der Vorderachse eingestellt werden, beim anderen brach der Stabi, und beim nächsten mussten die vorderen Radlager ausgetauscht werden, aber alle konnten bis heute weiterfahren. Die restlichen 950 km werden wir auch noch schaffen, bevor wir uns im Kempinski in Shanghai ausruhen können. Bis dahin haben wir dann so 36 Hotels kennengelernt, von denen nicht immer alle erste Sahne waren. Wir haben alles gehabt, angefangen von der Jurte in 3300 m Höhe bei -4 Grad C in der Nacht mit Plumpsklo und dafür eiskaltem Wasser, Teehaus mit Jugendherbergecharakter, 3-Sterne Häuser mit traumhafter farbiger Einrichtung, 4-Sterne Hotels mit kalter Dusche und perfekten 5-Sterne Häusern, in denen wir gerne einige Tage länger verbracht hätten.  Doch das feudalste Hotel werden wir am 16.10. in Shanghai erreichen. 

Die Autos

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