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Goldener Oktober

Saisonabschlussfahrt „von der Wetterau in den Vogelsberg“

 

„Nach dieser aus bekanntem Grund problematischen Saison gilt es noch eine von interessanten Strecken und schönen Landschaften geprägte genussvolle Ausfahrt durchzuführen“, so schrieb ich es in die Einladung zur Saisonabschlussfahrt unserer JAG-Sektion Frankfurt/Rhein-Main und weiter, „ich hoffe, mit Euch einiges Unbekanntes zu entdecken: z. B. ganz grundsätzlich, dass die vermeintlich ebene Wetterau ziemlich hüglig ist und dass es hier so manche Ortschaft gibt, die trotz unmittelbarer Nähe zur Großstadt einen Charakter wie aus einem vergangenen Jahrhundert bewahrt hat. Wer kennt Ortschaften, wenn er/sie nicht gerade dort oder in der Gegend wohnt, wie Heegheim, das sich mit seiner Kirche zwischen die es umgebenden Hügel duckt, wie eine Katze auf Mäusejagd oder Bleichenbach und Bergheim, wo noch, wie man es im Hessischen sagt „die Bach“ durch den Ort läuft und die nur über eine enge Landstraße, durch ein idyllisches Waldtal, erreicht werden können. Oder ein Ort wie Stornfels, auf dem Berg gelegen, wie man das eher von Ortschaften in Latium oder gar von Jerusalem kennt. Schließlich wenden wir uns kurz vor Schotten dann gänzlich Richtung der höchsten Höhen des Vogelsbergs, in dem wir uns auf einem Teil der historischen Motorradrennstrecke, des „Schottenrings“, allerdings entgegen der früher gefahrenen Richtung, gen Hoherodskopf bewegen werden.

Vorher, bei hoffentlich traumhaftem Herbstwetter, legen wir einen Zwischenstopp am sogenannten „Panoramaparkplatz“ ein, wo es weitere Erläuterungen zum Schottenring und zu einem schottischen Dichter des späten 18. Jahrhunderts gibt und was das alles, im weitesten Sinn, mit unserer JAG zu tun hat.“ So sollte es werden und - es wurde genau so!

 

Ausbaldowert hatte ich diese Strecke bereits im Juni diesen Jahres, als ich an einem dieser wunderbaren langen Abende eigentlich nur eine kleine Abendrunde mit dem Cabrio durch die Wetterau machen wollte. Wie das dann so ist, ein interessantes Sträßchen folgt auf das nächste, an jeder Kreuzung locken Schilder zu unbekannten Orten, der Abend war lau, und so stand ich plötzlich gegen 22.00 Uhr unterhalb des Hoherodskopfs im Vogelsberg, auf dem Aussichtsparklatz, und mir stockte beinahe der Atem, denn in der zart rosafarbenen Weitsicht war ein Panorama vom Spessart bis zum Taunus zu sehen und mitten drin, in ca. 80 km Entfernung, die Frankfurter Skyline.

Nun, um den Jaguarfreunden eine ähnliche Aussicht und Fahrt zu bieten, ergab sich dann die Möglichkeit diese im Herbst umzusetzen.

 

Gestartet waren wir in Ilbenstadt, im Schatten der romanischen Basilika des 12. Jhrd. mit dem Grab des heiligen Gottfrieds. Hier fanden sich 13 Fahrzeuge aus dem Hause Jaguar ein und über kleine und kleinste Straßen ging es zunächst durch die Wetterau. Der Fahrgenuss stand bei dieser Ausfahrt an erster Stelle und Petrus zeigte sich als Katzenfreund ganz von seiner großzügigen Seite, Oktobersonne, ein paar Wölkchen, angenehme Temperaturen.

 

Über kleine Landstraßen 3. Grades ging es durch die fruchtbare Wetterau, durchsetzt von weiten Blicken von den Kuppen der Hügel in die herbstlich-bunte Landschaft. Dann Fahrt durch einsame Waldtäler und wieder hinaus in die freie Landschaft. Der Ort auf dem Berg - Stornfels - war bald erklommen und tief abwärts ins Tal ging es nach Einartshausen, wo wir an der Redaktion unseres „JAGMAG“, am Hof am Anger, vorbeifuhren und gedanklich einen Gruß schickten. Der Herr Redakteur war allerdings, wie vorher nachgefragt, unterwegs um Material für die nächsten Ausgaben unseres Clubmagazins zu sammeln.

Aufwärts, Richtung der höchsten Vogelsberg-Höhen, war bald der von uns „Panorama-“ offiziell jedoch „Aussichtsparkplatz“ genannte Zwischenstopp erreicht, inzwischen mit 14 Fahrzeugen, da ein Jaguarfreund aus dem Kasseler Bereich noch zu uns gestoßen war. Hier bot sich nun tatsächlich eine großartige Weitsicht, diesmal herbstlich gefasst, bis zur Frankfurter Skyline, dazu einige Erläuterungen zur Motoradrennstrecke „Schottenring“ auf dem wir uns die letzten Kilometer bewegt hatten und zu einer Bank die mit einem Schild geschmückt ist, das auf den Schottischen Dichter des späten 18. Jhrd. hinweist, Robert Burns, die ein Freundeskreis des Dichters, zu dem auch JAG-Mitglieder gehören, hier aufgestellt hat und an der, am Geburtstag des Poeten im Januar, man sich trifft und mit Whisky auf ihn anstößt. Weiter, vorbei am Hoherodskopf, zur Herchenhainer Höhe, wo die nächste grandiose Aussicht genossen wurde. Hier, gegen Ende unserer Ausfahrt, verabschiedeten wir uns von den Jaguarfreunden die nur an der Ausfahrt teilnehmen wollten, alle anderen fuhren weiter in ein örtliches Gasthaus, wo wir uns im Saal, mit dem in diesen Zeiten notwendigen Abstand voneinander versammelten.

 

Zum Abschluss dieser Ausfahrt durch den goldenen Herbst verabschiedeten sich einige Teilnehmer ironisch-wehmütig mit dem Ausruf in die Runde „Fröhliche Weihnachten und einen guten Rutsch“, denn die Chance, dass man in diesem Jahr noch einmal in geselliger Runde zusammen kommt, was bereits diesmal unter den weiten Abständen zwischen den Tischen litt, dürfte für längere Zeit nicht mehr möglich sein.

 

Daher tat es gut, noch einmal mit Gleichgesinnten diese Saisonabschlussfahrt durch den goldenen Oktober durchgeführt zu haben.

 

Text: Albrecht Reinhard

Fotos: Albrecht Reinhard, Rüdiger Bonneß

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