Herbstlicher Katzenauslauf vom südlichen Niedersachsen bis Thüringen
Der wolkenverhangene Himmel wurde immer dunkler und bedrohlicher, bis es schließlich anfing zu regnen. Doch sie fuhren weiter, sie hatten ein Ziel...Fuhrbach.
Sie lenkte Kitty, einen X 300 in british-racing-green, vorsichtig über die Bundesstraße, da auf der A1 bei Bremen wieder ein langer Stau wegen einer Baustelle war. Sie waren extra eine Stunde eher losgefahren, damit sie pünktlich zu dem Treffpunkt im südlichen Niedersachsen eintreffen konnten. Man freute sich schon sehr, alle wiederzusehen.
Oh halt! Das liest sich ja wie einer meiner Krimis, dabei war es die Wirklichkeit.
Die diesjährige Herbstausfahrt der Sektion Bremen-Hannover fand im südlichen Niedersachsen, in Fuhrbach, statt und wir sind dem Ruf zu dieser Veranstaltung gerne mit unserer achtundzwanzigjährigen Kitty am Donnerstag gefolgt.
Dem einen Stau weicht man aus, um in dem nächsten festzusitzen, aber mit eineinhalb Stunden Verspätung trafen wir schließlich ein und freuten uns, dass man kurzerhand das gemeinschaftliche Essen einfach etwas später stattfinden ließ.
Wir waren eine überschaubare Gruppe mit zwanzig Jaguaristen, drei Hunden und zehn Autos, doch schon am nächsten Tag sollte sich noch ein Paar mit seinem E-Type Serie 1 dazugesellen. Der wolkenverhangene Himmel? Er löste sich ab Hannover langsam auf und entwickelte sich zu einem blauen Himmel mit ein paar weißen Wolken. Also wie von uns bestellt.
Jetzt war aber noch Donnerstag und wir wählten uns alle eine der Köstlichkeiten von der Karte und etwas zu trinken. Die Freude war groß, man hatte sich teilweise länger nicht gesehen und freute sich auf die bevorstehende Ausfahrt. Vor dem Essen gab es natürlich einige wichtige Hinweise der Veranstalter, unseres Sektionsleiters Rüdiger Bartz und seiner Frau Ute.
In unserer Mitte konnten wir auch wieder Volkrad und Bärbel begrüßen, die ganz aus dem hohen Norden (Schleswig-Holstein) angereist waren, um mit ihrem XK120 die südlichen, niedersächsischen Kurven bis nach Thüringen mit uns zu verfolgen.
Wir waren übrigens im Kronprinz am Rande von Fuhrbach, ein schöner Familienbetrieb seit über 100 Jahren, an einem kleinen Bach gelegen, was natürlich uns Hundehaltern zu gute kam. Die Zimmer waren sauber und modern, der Service sehr aufmerksam, also sehr zu empfehlen, aber das nur am Rande.
Am Freitag ging es nach einem Frühstück, welches keine Wünsche offen ließ, endlich auf zur ersten Fahrt und Station, nach Mühlhausen.
Wo wir nach einer traumhaften Strecke zunächst die Katzen auf einem Parkplatz sammelten, um beim großen Stadttor auf einen jungen Mann zu warten.
Denn eine Stadtführung war organisiert und man hörte wenig später das ein oder andere staunende Ah oder Oh, als der gute Mann uns von seiner Stadt erzählte.
Wir bekamen quasi Kontakt mit Thomas Müntzer, dem vor 500 Jahren stattfindenden Bauernaufstand und dem besten Pflaumenmus, welches aus der Stadt Mühlhausen kommt. Es gab Einblicke in einige der vierzehn Kirchen, darunter die Marienkirche, das schöne, frei zugängliche, Rathaus, dem Markt der Marktschreier und Schlussendlich ging es zur Stärkung ins Café Schikore.Wo wir mit zwei halben Kuchen und Kaffee/Tee versorgt wurden.
Anschließend war noch Zeit, den Marktplatz oder die Stadt auf eigene Faust zu erkunden, bis man sich wieder beim Parkplatz zur Rückfahrt traf, wenn man diese nicht alleine antreten wollte.
Nach einer kurzen Verschnaufpause folgte dann das gemeinschaftliche Abendessen, zunächst allerdings die Begrüßung der Neuankömmlinge. Danach ließ man den Abend bei netten Gesprächen ausklingen.
Am nächsten Tag, dem Samstag und dortigen Feiertag, brachen wir nach dem Frühstück mit Verstärkung zur nächsten Tour auf.
Durch malerisch, schöne Landschaften fuhren wir nach Bad Frankenhausen zum Panorama- Museum, welches das spektakuläre Monumentalgemälde von Werner Tübke enthält. Auf einer Gesamtfläche von 14 m Höhe und 123 m Länge wurden
ganze eineinhalb Tonnen Farbe verbraucht. Es entfaltet sich ein Universum menschlicher Leidenschaften, der Umbruch vom Spätmittelalter zur Neuzeit, ein monumentales Panoramabild über den Bauernkrieg und mittendrin, Thomas Müntzer.
Doch ebenso ein universales, zeitloses Gemälde mit den menschlichen Grundthemen wie Liebe und Hass, Tod und Geburt, Eintracht und Zwiespalt in unendlicher Wiederkehr des Gleichen.
Nach einer Stärkung im Café P ging es weiter zur Barbarossa Höhle im Kyffhäuser, wo auf uns eine sehr interessante Führung wartete.
Die Rückfahrt führte uns über die B 85, die berühmt, berüchtigte Rennstrecke, äh Straße, die wir aber alle ganz entspannt meisterten, um im Kronprinz am Eichsfelder Spezialitäten Buffet teilzunehmen.
Natürlich wurden wir auch an diesem Abend wieder von unserem Kellner Sascha aufmerksam betreut, wofür sich nun Rüdiger im Namen von uns allen bedankte.
Es kam, wie es kommen musste, der Sonntag war da. Nach einem ausgiebigen Frühstück wurde ausgecheckt und die letzte Fahrt ging zur Porzellan- Manufaktur Fürstenberg.
Wir durften unsere Kätzchen vor dem Schloss parken, was natürlich wieder sehr schön war...
Das Museum erlaubte uns einen interessanten Einblick in die Geschichte der Manufaktur und ihre unfassbar schönen Objekte, sowie ihrer Herstellung.
Nach einer Stärkung im, dazu gehörigen, Café, konnte man sich noch einen intensiveren Einblick ins Museum verschaffen oder auch sich beim Werksverkauf nebenan austoben.
Alles in allem hatten wir traumhaft, schönes Wetter, herrliche Gespräche, ein freundschaftliches Miteinander, eine super Betreuung durch unsere Gastgeber und Veranstalter und einfach eine unvergesslich schöne Ausfahrt.
Herzlichen Dank.
Text: Andrea Wendeln
Fotos: Heiko Dietz und Andrea Wendeln