Auf Vorschlag von Regina und Detlef Pätzold machten sich am Donnerstag, 18.09.25, neun Jaguaristi der Aachener Sektion auf den Weg das Landesparlament in Düsseldorf zu besuchen.
Nachdem die Sicherheitskontrollen, die denen am Flughafen ähnelten, passiert waren, wurde die Gruppe von zwei Stewards in einen Raum geführt, wo uns Frau Kransfeld, eine pensionierte Verwaltungsangestellte des Landtages, erwartete. Sie erzählte uns, unterstützt durch mehrere Filmsequenzen, die Geschichte des Landtages.
Um zu verhindern, dass die russische Besatzungsmacht nach dem Ende des 2. Weltkrieges die Industrieanlagen des Ruhrgebietes zum eigenen Vorteil abbaut, lässt der britische Oberbefehlshaber, Sholto Douglas, am 17.Juli 1946 bei einer Pressekonferenz bekannt geben, dass die ehemaligen preußischen Provinzen Nordrhein und Westfalen zu einem neuen Land zusammengelegt werden.
Am 23. August 1946, durch Militärverordnung Nr.46 der britischen Besatzungsmacht wird Nordrhein-Westfalen gegründet.
Da die meisten Städte Deutschlands dem Bombenhagel der Alliierten zum Opfer gefallen waren, tagte der erste Landtag von NRW am 2. Oktober 1946 im Düsseldorfer Opernhaus.
Von Ende 1946 bis Anfang 1949 boten die Henkelwerke von Düsseldorf-Holthausen den Abgeordneten des Landtages sowie deren Mitarbeitern eine provisorische Heimstatt.
Von 1949 bis 1988 wurde das Ständehaus am Schwanenspiegel der ständige Sitz des Landtages.
Seit dem 2.Oktober 1988 tagt der Landtag im Rundbau am Rheinknie, in der Nähe des Medienhafens. Der Bau kostete 280 Millionen Mark. Das Gebäude wurde nach einem Entwurf der Architekten Fritz Eller, Erich Moser und Robert Walter + Partner im Stil des Strukturalismus errichtet, mit einer kreisförmigen Struktur und einem zentralen Plenarsaal. Die Architektur kombiniert großflächige Glasfassaden mit massiven Pfeiler- und Mauerstrukturen.
Diesem geschichtlichen Vortrag, der in Ermangelung eines anderen freien Raumes, im Fraktionssaal der AFD stattfand, folgte eine 60-minütige Teilnahme an einer Plenarsitzung von der Gästetribüne aus.
Das Plenum bietet 195 Abgeordneten Platz, auf der Tribüne können 326 Gäste den politischen Diskussionen folgen.
Dem Ausflug auf die Gästetribüne schloss sich ein einstündiges Gespräch mit dem CDU-Abgeordneten des Rhein-Erft-Kreises, Herrn Gregor Golland an. Der aus der freien Wirtschaft stammende Politiker skizzierte seinen beruflichen wie politischen Werdegang. Seit 2010 ist er MLT und seit 2017 stellvertretender Vorsitzender der CDU -Landtagsfraktion. Die von uns gestellte Frage, z.B. „wie wird man Minister“ beantwortete er erstaunlicherweise sehr offen. Einerseits sollte eine gewisse intellektuelle Fähigkeit vorhanden sein, anderseits sollte man gut vernetzt sein und über ein politisch geschmeidiges Benehmen verfügen.
Der Besuch im Landtag endete in der Cafeteria des Landesparlamentes bei Kaffee und Kuchen.
Was bleibt ist der interessante Einblick in den politischen Alltag eines Berufspolitikers und die getaktete Organisation der Besuche, die es ermöglicht der großen Anzahl der Besucher Herr zu werden.
G.Bragard
(Quelle: eigene Notizen und Wikipedia)